Eltzer Hof, Mainz
Neubau eines Veranstaltungszentrums des Landes Rheinland-Pfalz hinter den Fassaden eines ehemaligen Barockpalais
Ein Projekt in Arbeitsgemeinschaft mit
Karsten Weber
Wettbewerb 2007
HNF 2400 m²
Der neue Veranstaltungszentrum Eltzer Hof bildet zusammen mit dem Landesmuseum Mainz einen repräsentativen Ort von überregionaler Bedeutung für das Land Rheinland Pfalz sowie für den hessischen Teil des Rhein-Main-Gebiets.
Das Karree, bestehend aus Landesmuseum und Eltzer Hof, ist ein Gefüge von historischen Baukörpern. Die ehemalige Nutzung dieser individuellen Bauten ist in Maß und Proportion ablesbar, in ihrer Gesamtform ergeben die „auf Stoss“ gebauten Körper einen geschlossenen Block.
In diesem für Mainz bedeutenden Ensemble werden die Adelspaläste des Eltzer Hofes typologisch, d.h. ihrer ehemaligen Gebäudegestalt entsprechend, interpretiert. Ihre neue Nutzung erfordert bauliche Erweiterungen im ehemaligen Freihof: Die neue Hofbebauung folgt der klaren historisch-baulichen Struktur und formuliert klare Bezüge zu den transformierten Residenzen. In Materialität und individueller Form thematisiert der Raumkörper des neuen Veranstaltungssaales die Typologie des Bezug gebenden Baukörpers, ein Gleiches leistet der neue Foyerbau im Innenhof.
Blickbeziehungen zwischen Foyer-, Veranstaltungs- und Gastronomieflächen bieten eine selbstverständliche Orientierung. Als verbindendes Element dienen großzügige, zweigeschossige Orangerien in den Volumen der ehemaligen Adelshöfe. Jene Orangerien schaffen eine unmittelbare Empfangssituation, sie stellen darüber hinaus variabel nutzbare, erweiterte Präsentationsflächen für Veranstaltungen, Ausstellungen und Gastronomie dar.
Der Typus Orangerie stellt einen historischen Bezug zum Barock her: Ursprünglich zur Überwinterung von Citrusbäumen angelegt, dienten Orangerien den Fürstenhöfen aber auch zu repräsentativen Zwecken sowie dem Vergnügen.
Im Eltzer Hof entsteht unter dem Leitmotiv „Dach der Kunst“ ein öffentliches Gebäude, das sich durch seine Orangerien auch nach außen als solches vermittelt und den Straßenraum mit einbezieht bzw. aktiviert.