Polizeipräsidium Düsseldorf
Instandsetzung und Erweiterung des Polizeipräsidiums Düsseldorf am Jürgensplatz
Landschaftsarchitektur: JBBUG, Johannes Böttger Büro Urbane Gestalt
Tragwerksplanung: osd Ingenieure Klaus Fäth + Harald Kloft
Haustechnik: Huber Ingenieur-Technik
Energie und Bauphysik: Winter Ingenieure
Brandschutz: J. Gensior
Wettbewerb 2010
BGF Erweiterung oberirdisch: 9.500 m²
HNF Erweiterung 6.509 m²
BGF Tiefgarage 13.768 m²
Städtebau
Das erweiterte Polizeipräsidium macht Stadt. Die vorgeschlagene Lösung integriert den Gebäudekomplex stärker als zuvor in den städtebaulichen Kontext. Die Fortsetzung von Straßenfluchten wie die Öffnung der städtebaulichen Achse für Fußgänger tragen wesentlich dazu bei. Zudem begreift sich die Architektur des Erweiterungsbaus als Teil eines größeren Ganzen. Die Identität des Regierungsviertels wird unterstützt. Der Charakter der Bestandsgebäude bleibt nicht nur erhalten, mehr noch interpretiert der Neubau die Architektur dieser Gebäude und setzt sie in ihrer Struktur typologisch fort. Dies ermöglicht eine kohärente Gestalt im Zentrum des Düsseldorfer Regierungsviertels, welches an Urbanität gewinnt.
Freiraum
Neben dem Erweiterungsbau orientieren auch die neu geschaffenen Freiräume am baulichen Kontext. Der Exerzierplatz wandelt sich in einen Eingangshof. Er ist sowohl vom Jürgensplatz her erreichbar, wie von der Straße Jürgensplatz. Der Hof wird zum Bindeglied, zum Ort der Durchdringung zwischen Stadt und Polizei. Komplementär dazu entwickeln sich die Höfe als geschlossene polizeiinterne Freiräume. Alle weiteren Freiräume sind 100% öffentlich. Der Durchstoß der städtebaulichen Achse ist hierfür die wichtigste Voraussetzung, die zu einer völlig neuen Wahrnehmung führt. Es eröffnen sich nun zahlreiche Fußwegeverbindungen von Unterbilk, der Friedrichstadt und der südlichen Innenstadt zum Rhein.
Architektur
Entlang der städtebaulichen Achse entsteht eine neue Fassade, in der sich Neubau und Bestand abwechseln. Der Neubau setzt mit seiner Lochfassade den Altbau flächenbündig fort, doch unterscheiden sich Material und Fensterformate. Anstatt Ziegel ist eine Natursteinfassade aus Muschelkalk vorgesehen, dem Material des Altbausockels. Die Fenster sind deutlich größer als im Bestand. Sie variieren in der Position, sodass ein belebtes Fassadenbild entsteht. Das spielerische Element trägt zusammen mit den großen Öffnungen und dem hellen Fassadenmaterial dazu bei, das bauliche Bild der Polizei in Düsseldorf positiv zu verändern. Die Polizei erhält mit dem Erweitungsbau des Präsidiums ein neues Gesicht. Offen und bürgernah gibt sich vor allem die architektonische Adresse am Jürgensplatz, die nun bereits vom Innenministerium eindeutig zu erkennen ist.