Sparkasse Marburg-Biedenkopf
Neubau des Verwaltungsgebäudes
mitsamt neuer Wohnbebauung
Projektpartner:
Schenker Salvi Weber Architekten,
toponauten Landschaftsarchitektur
Wettbewerb 2022
Anerkennung
34.290 qm BGF gesamt
102 WE
Städtebauliche Struktur
Der Entwurf folgt den Zielsetzungen des städtebaulichen Rahmenplans in dem 4 differenziert ausgebildete Blöcke ein neues Stadtquartier bilden.
Die hierin vorgesehenen Baulinien, Baugrenzen, Abstandsflächen und Höhenstaffelungen werden aufgegriffen und eingehalten.
Aus funktionalen Gründen erfolgt die Interpretation bzw. Weiterentwicklung des Sparkassengebäudes mit der Reduktion auf einen Hochpunkt
Vielfältiger Freiraum
Analog zur regionalen Identität der Architektur wird auch bei der
Freiraumgestaltung an Marburger Traditionen angeknüpft.
Aufgrund der bewegten Topografie handelt es sich hier um Treppen, Terrassen, Sockel
und Stützmauern, welche als Gestaltungselemente eingesetzt werden, z.B. aus
Stampflehm in der Farbe von Buntsandstein.
Eine barrierefreie Durchwegung des Quartiers kann dennoch gewährleistet werden.
Urbaner Akzent
Im neuen Quartier zwischen Frauenbergstraße und Cappeler Straße setzt das Sparkassengebäude an zentraler Stelle einen urbanen Akzent am Platz.
Das Gebäude versteht sich als raumbildender Solitär, dessen urbane Qualität vor allem darin liegt, die umgebenden Stadträume zu qualifizieren und im Zusammenspiel mit den benachbarten Nutzungen die selbstverständliche Vielfalt eines gemischgenutzten
Stadtquartiers abzubilden.
Regionale Identität
Die Architektur bezieht sich in ihrer Farbgebung und Tektonik auf unterschiedliche regionale Traditionen. Beispielhaft sei hier die Bedeutung von Buntsandstein genannt, wie die Auskragungen der Fachwerkbauten.
Moderne Traditionen wie das Marburger Bausystem standen ebenfalls Pate bei der Entwicklung des Entwurfs, welcher die verschiedenen Ebenen auf ideeller Weise miteinander verknüpft.
Architektonische Adresse
Der Baukörper wird mit seiner Position am Platz und seiner plastisch ausformulierten Fassade als wichtige Institution im öffentlichen Raum wahrgenommen.
Dabei kommt der Fassade als identitätsstiftendes Element eine besondere Bedeutung zu. Sie bildet das feste Gerüst eines Gebäudes mit flexibler Innenorganisation.
Im Gebäude schafft das großzügige lichtdurchflutete Foyer als repräsentativer Ort Orientierung und Übersicht. Eine Magistrale fungiert als Bindeglied zwischen Platz und Cappeler Straße und darüber hinaus als Verteiler im Gebäude.
Hoher Nachhaltigkeitsanspruch
Die kompakte Gebäudetypologie lässt mit kleinem Oberflächen-/ Volumenverhältnis niedrige Baukosten und geringe Energieverbräuche erwarten. Die Flachdachflächen bilden die Basis für eine Photovoltaiknutzung unter Einbeziehung einer extensiven Begrünung.
Die weitgehende Begrünung der Dach- und Freiflächen schafft ein angenehmes Mikroklima und ist in Kombination mit dem auf Versickerung (Rigolen) und
Rückhaltung ausgerichteten Regenwassermanagement ein Beitrag zum nachhaltigen Bauen.