Aalen-Süd / Union-Areal

Transformation des ehemaligen Produktionsstandorts zu einem Urbanen Gebiet

Neubau des Landratsamts Ostalbkreis im Realisierungsteil

Architektur: isin+co

Landschaftsarchitektur:
A24 Landschaft

Planerauswahlverfahren 2018

Bruttobauland: 71.274 qm
Nettobauland: 35.753 qm

BRI Neubau Landratsamt: 303.696 cbm

Mit der Entwicklung des Areals zwischen Ulmer Straße und Kocher schließt sich in Aalen erstmals der städtebauliche Zusammenhang zwischen den Stadtteilen Grauleshof und Zochental. Damit kommt der Achse Burgstall-/Walkstraße als einziger direkter Straßenverbindung eine neue Bedeutung zu. Sie wird zur Adresse und Visitenkarte eines neuen Quartiers. Gleiches gilt für die Ulmer Straße und Wilhelm-Merz-Straße als Verbindungsachsen zwischen der Innenstadt und dem gewerblich geprägten Südosten. Weitere Anbindungen sind aufgrund der Barrierewirkung der umgebenden Bahntrassen und der ausgebauten Bundesstraße im Süden kaum vorhanden. Der Entwurf greift daher jede Möglichkeit der Vernetzung auf, um daraus ein urbanes Gerüst zu entwickeln. In diesem Zusammenhang stellt beispielsweise der nördliche Teil der Marienstraße seitlich unter der Hochstraße eine potentiell wertvolle Verbindung für Fußgänger und Radfahrer mit Anschluss an die beiden nördlich gelegenen Unterführungen dar. Eine besondere Verknüpfung stellt der renaturierte und zum Auenpark gestaltete Kocherraum her. Der Flusslauf bietet damit nicht nur eine einzigartige Verbindung zur Innenstadt, sondern wird zum atmosphärischen Rückgrat des gesamten Quartiers.

Struktur
Der städtebauliche Entwurf befreit den Ort von seiner Monofunktionalität und schenkt ihm eine seinem Potential entsprechende urbane Mitte. Hierzu wurde der orthogonale Zuschnitt der Fläche und der benachbarten Bebauung aufgegriffen und zu einer mehr oder weniger offenen Blockstruktur mit verschiedenen Sonderformen und einem hohen Grad Anpassungsfähigkeit an die jeweilige Situation fortgeschrieben. Es handelt sich damit gleichwohl um eine robuste wie undogmatisch flexible Struktur. Der hohe Grad an Anpassungsfähigkeit besteht hinsichtlich der Belegung der Baufelder mit unterschiedlichen Typologien. Hier soll nachhaltig funktionale Flexibilität sichergestellt werden. Die Robustheit geht vom urbanen Gerüst aus, welches die grundsätzliche Morphologie, die Widmung der öffentlichen Räume und die „Aktivierung“ verschiedener Erdgeschosszonen festlegt. Die funktionale Festlegung im Bereich des Realisierungsteils befördert die Entwicklung des Ideenteils ebenso und kann hier als Initialzündung für das gesamte Quartier dienen. Ausgehend vom Realisierungsteil als ersten Bauabschnitt, folgt in der Entwicklung das Dehnerareal zusammen mit der Ulmer Straße 41 als zweiter Bauabschnitt, der Modepark Röther sowie die südöstlich angrenzenden Flächen bis zur Walkstraße als dritter Bauabschnitt und 2 kleinere Einzelmaßnahmen (Abriss Motorradhandel / Endausbau Ulmer Straße 41) zur langfristigen Abrundung des Gesamtkonzepts als vierter Bauabschnitt.

Freiraum
Herzstück des neuen Quartiers ist ein zentraler Platz unmittelbar neben dem neuen Landratsamt an der Wilhelm-Merz-Straße. Der Platz öffnet sich nach Südwesten zum Kocher und der zum Auenpark gestalteten Flusslandschaft. Das Wasser spielt auch eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung des Platzes. Hierdurch wird die atmosphärische Qualität des Gewässerlaufs weit in das Quartier hineingezogen. Mit langen Bänken zwischen den Wasserlinien entsteht ein Platz mit hoher Aufenthaltsqualität. Diagonal über den Platz ergibt sich nach Süden eine Blickbeziehung zum Langert. Neben diesem großen landschaftlich ausgerichteten Platz ergänzt einer kleiner Geschäftsplatz auf der Nordostseite des neuen Landratsamts das zentrale Freiraumgerüst. Die Wilhelm-Merz-Straße ist über den gesamten Bereich der beiden Plätze großzügig aufgepflastert und nur eingeschränkt befahrbar. Vom Geschäftsplatz aus entwickelt sich darüber hinaus eine mit zentralem Grünstreifen gestaltete Promenade nach Norden zur Ulmer Straße. Der Grünstreifen integriert die bestehenden Bäume zwischen der Ulmer Straße 41 und dem Modepark Röther.

Nutzung
Um den urbanen Charakter des Quartiers zu stärken, sind die Erdgeschosse vielerorts „aktiviert“. Ausgehend vom neuen Landratsamt mit öffentlichen Zugängen von 3 Seiten, wird die Ausbildung von straßenbegleitenden Rückseiten vermieden. Der diesbezüglich nicht unproblematische Baukörper des Modeparks Röther wird erhalten und durch Ergänzungen und Umbau zu einem urbanen Stadtbaustein transformiert. Die Stellplätze des Modeparks werden im Nordwesten innerhalb einer Quartiersgarage untergebracht, deren Dachfläche wiederum als Grundstück für Wohnungsbau genutzt wird. Neben Geschosswohnungsbau kommen hier auch Reihenhäuser als Eigenheimtypologie zum Einsatz. Weiter nordwestlich runden dreigeschossige Doppelhäuser die gartenseitig angrenzende offene Bebauung an der Marienstraße ab. Zusammen mit der vertikal gemischten offenen Blockstruktur im Südosten entsteht in der Gesamtheit des Quartiers eine ideale Nutzungsmischung mit beispielhaftem Wert für das urbane Leben in der Stadt.

Verkehr
Die Erschließung des Quartiers erfolgt für den motorisierten Individualverkehr über 2 Schleifen. In beiden Fällen basieren die Schleifen auf der Trennung der Wilhelm-Merz-Straße und der Verknüpfung der beiden Teilstücke mit der Ulmer Straße. Busse, Rettungs- und Müllfahrzeuge sowie der Fuß- und Radverkehr dürfen die Wilhelm-Merz-Straße weiterhin durchgängig nutzen. Im verkehrsberuhigten Bereich dieser Achse wird eine zentrale Bushaltestelle unmittelbar vor dem Neubau des Landratsamt vorgesehen. Der ruhende Verkehr ist je nach Lage und Situation in Tiefgaragen oder Parkhäusern untergebracht. Die 3 offenen Blöcke an der Burgstall- und Walkstraße verfügen über Tiefgaragen. Für alle weiteren Gebäude ist eine Unterbringung der Stellplätze in Parkhäusern vorgesehen.

Städtebau


Quartiersentwicklung Weihersberg, Stein

Gartenschau 2029, Vaihingen an der Enz

Quartiersentwicklung Reichenhalden, Empfingen

Biotechnologie-Campus, Mainz

Baugebietsentwicklung Kalverdonk, Meerbusch

Stadtquartier Nierstein, Jülich

Quartiersentwicklung Stapfel West, Balingen

Werthviertel Neuwied

Fennpfuhler Tor, Berlin

Gewerbliche Entwicklung Flughafen Essen-Mülheim

Lange Rekesweg, Göttingen

Dreilingsweg München

Nägelesee-Nord, Gundelfingen

Itterhöfe Hilden

Kardelquartier, Baienfurt

Allgäuer Tor Memmingen

Gesamtschule Nord+, Kassel

Quartier Mühlbachäcker, Tübingen

Schönefeld-Nord

Wohnquartier am Medienberg, Mainz

Rauher Kapf West, Böblingen

Steinbruch Nord, Beckum

Bahnhofspark Stuttgart-Zuffenhausen

Möhl-Areal, Köln-Dellbrück

Malerviertel III, Dormagen

Köln-Kreuzfeld: 4 Quartiere – ein Veedel

Niersenbrucher Höfe, Kamp-Lintfort

Tobias-Mayer-Quartier, Esslingen

Am Sandhaus, Berlin-Buch

Breewiese Marl

Metro-Campus Düsseldorf

Gallus-Quartier, Tübingen-Derendingen

Am alten Güterbahnhof, Duisburg

Stuttgart Schafhaus

Schuberthöfe, Köln

Leidenhausener Gärten, Köln

Sparkassanareal Cappeler Straße, Marburg

Frankfurter Nordwesten

Regnitzstadt Erlangen

Bühl III, Lörrach

Uni (kommt) in die Stadt, Siegen

Jüchen-West

Landpartie Landau

Stadtnest Neuperlach, München

Münchner Nordosten

Haunstetten Südwest, Augsburg

Landesgartenschau Leinefelde-Worbis

Bieber Waldhof West, Offenbach

Der neue Stöckach, Stuttgart

Ehemaliges Etex-Areal Neuss