AmmerCAMPUS, Tübingen

Neuordnung des Zentralcampus der Eberhard Karls Universität Tübingen

Ein Projekt in Arbeitsgemeinschaft mit bK

Wettbewerb 2008

Nettobauland Plangebiet: 183.221 m2
derzeitig bebaute Fläche 60.631 m2
zukünftig bebaute Fläche 75.200 m2
zukünftige BGF 240.789,00 m2

Der AmmerCAMPUS als Einheit von Stadt und Universität

Mit der Weiterentwicklung des Gebietes des Zentralcampus der Eberhard Karls Universität zu einem Standort von internationaler Bedeutung in der Wissenslandschaft, den Bedeutungen einer Eliteuniversität entsprechend, wandelt sich ein zentraler Teil der Universität Tübingen.
Entstehen wird ein Stück Stadt zum Austausch der Wissenschaften, zum Forschen und zum Lehren – geprägt durch angemessene städtische Dichte, einer ausgeprägten räumlichen Wirkung und einer hohen Wertigkeit der öffentlichen Freiräume.

Die entstehende städtebauliche Struktur wird einerseits durch ein großzügiges Gerüst des öffentlichen Raumes bestimmt, sowie durch die prägnanten Bauwerke der Universität, den angrenzenden Baustrukturen der unteren Wilhelmstraße und der Wohnbebauung mit ihrer klaren Staffelung von öffentlich zu privat. Damit verzahnt sich die Stadt mit der Hochschule – die städtisch geprägten Baustrukturen mit den landschaftlich geprägten Freiräumen: Ein durch städtische und grüne Räume definierter Campus entsteht.

Der öffentliche Freiraum ist das Grundgerüst und Rückgrad des AmmerCAMPUS. Die Festlegung der Qualitäten des öffentlichen Raumes, sowohl das übergeordnete grüne Rückgrad des Quartiers an der Ammer, als auch die verbindenden, adresswirksam ausgeprägten Plätze zur Wilhelmstraße sind für die gesamte Campusentwicklung von entscheidender Bedeutung. Geprägt wird dieses Freiraumgerüst durch das landschaftliche Element, welches im Nord-Südverlauf als Ammerraum zur fußläufigen Erschließung ausgebildet ist. Dieser Raum ist als landschaftliche Modellierung Teil des öffentlichen Freiraums – ein Park, der einerseits die bestehende Grünverbindung vom südlich angrenzenden botanischen Garten durch den neuen Campus in die nördlich angrenzenden Landschaftsräume hineinführt und andererseits den strukturellen Rücken des neuen Quartiers bildet. Park und Wilhelmstraße finden zu einer Spange von zentraler Bedeutung zusammen. Vorne die Stadt, hinten keine Rückseite, sondern der Park - analog zu Tucholskys Idealvorstellung vom Wohnstandort (Friedrichstraße/Alpen) - als komplementäre Qualität.

Folgerichtig wird der städtische Charakter der Wilhelmstraße gestärkt. Er setzt sich nun von der Altstadt aus bis zur Keplerstraße fort. Im innersten Campusbereich wird die Wilhelmstraße zwischen Gmelin- und Keplerstraße vom motorisierten Individualverkehr befreit. Der öffentliche Personennahverkehr erhält einen zentralen Haltepunkt vor dem neuen Haupteingang der Universitätsbibliothek. Von hier aus sind alle Einrichtungen der neuen Campusanlage zu Fuß erreichbar.

Die neue Bebauung des AmmerCAMPUS bildet klare Kanten zu den öffentlichen Freiräumen. Dabei entstehen harte und weiche, laute und leise Räume unterschiedlicher Größe mit attraktiven wie Orientierung bietenden Blickbeziehungen. Bestehende Vegetationsstrukturen werden erhalten und bilden zusammen mit dem historischen Gebäudebestand den Ausgangspunkt dieses integrativen Entwurfskonzepts.

Neben den Anforderungen für das alltägliche Leben, Lernen und Arbeiten, ist die Hochschule immer auch ein Ort von überregionaler kultureller Bedeutung. Hörsäle und Theaterbühnen, Bibliotheken und Verwaltungseinrichtungen bedienen nicht nur den Campus selbst. Sie sind im städtischen Gewebe dauerhafte und stabile Fixpunkte kultureller Produktion und gesellschaftlicher Ereignisse.

Die Strahlkraft dieser einmaligen Ansammlung öffentlicher Einrichtungen ist in Zeiten zunehmender marktwirtschaftlicher Orientierung der Universitäten wichtiger denn je. Sie sind nicht mehr als selbstverständliche Begleiterscheinung zu begreifen, sondern als besondere Leistung, mit der sich die Hochschule in der Öffentlichkeit ein Gesicht geben kann. Diesen zweifachen Anspruch – öffentliche Einrichtung des kulturellen Lebens und identitätsstiftender Faktor der Hochschule – erfüllt der zentrale Streifen zwischen Wilhelmstraße und Ammer auf effektive und nachhaltige Art und Weise. Er beherbergt die öffentlichsten Gebäude der Universität in Verbindung mit den wichtigsten universitätsnahen Einrichtungen. Während das Areal östlich der Wilhelmstraße den veränderlichen Aufgaben des Universitätsalltages Rechnung trägt, werden die räumlichen und wirtschaftlichen Ressourcen für kulturelle, gesellschaftliche und repräsentative Funktionen im zentralen Streifen konzentriert.

Die Baufelder sind so dimensioniert, dass eine vielfältige Bebauung im geschlossenen oder offenen Block möglich ist. Sie sind flexibel, in zeitlichen Stufen zu entwickeln und können je unterschiedlich ausgeformt werden – architektonisch wie auch in der Gestaltung der Innenbereiche.

Der Teil der Universität zwischen Wilhelm- und Nauklerstraße ist nicht nur räumlich und strukturell eine verzahnende Ergänzung der bestehenden Stadt, sondern wird sich auch funktional angliedern: Hier sind neben klassischen Universitätseinrichtungen ergänzende Funktionen vorgesehen, die eine moderne Universität anzubieten hat. Dadurch wird gewährleistet, dass Leben und Arbeiten in dem neuen Stück Stadt nicht vom Semesterrhythmus abhängig ist. Diese Variationsoffenheit erzeugt die planerische Sicherheit für eine zielgerichtete als auch marktorientierte Entwicklung des AmmerCAMPUS.

Das Universitätsleben wird zwischen den zwei Seiten pendeln. Alltag und Ausnahme, Arbeit und Erholung, Normalität und Repräsentation, städtische Aktivität und saisonaler Rhythmus. In diesem Spannungsfeld wird die Universität ein abwechslungsreicher, lebenswerter Ort, der jedem die Freiheit einräumt, seine Orte, seine Angebote, seinen Alltag zu finden.

Städtebau


Münchner Nordosten

Alter Leipziger Bahnhof, Dresden

Quartiersentwicklung Weihersberg, Stein

Gartenschau 2029, Vaihingen an der Enz

Nördlich Osttor, Münster-Hiltrup

Quartiersentwicklung Reichenhalden, Empfingen

Biotechnologie-Campus, Mainz

Baugebietsentwicklung Kalverdonk, Meerbusch

Stadtquartier Nierstein, Jülich

Quartiersentwicklung Stapfel West, Balingen

Werthviertel Neuwied

Fennpfuhler Tor, Berlin

Gewerbliche Entwicklung Flughafen Essen-Mülheim

Lange Rekesweg, Göttingen

Dreilingsweg München

Nägelesee-Nord, Gundelfingen

Itterhöfe Hilden

Kardelquartier, Baienfurt

Allgäuer Tor Memmingen

Gesamtschule Nord+, Kassel

Quartier Mühlbachäcker, Tübingen

Schönefeld-Nord

Wohnquartier am Medienberg, Mainz

Rauher Kapf West, Böblingen

Steinbruch Nord, Beckum

Bahnhofspark Stuttgart-Zuffenhausen

Möhl-Areal, Köln-Dellbrück

Malerviertel III, Dormagen

Köln-Kreuzfeld: 4 Quartiere – ein Veedel

Niersenbrucher Höfe, Kamp-Lintfort

Tobias-Mayer-Quartier, Esslingen

Am Sandhaus, Berlin-Buch

Breewiese Marl

Metro-Campus Düsseldorf

Gallus-Quartier, Tübingen-Derendingen

Am alten Güterbahnhof, Duisburg

Stuttgart Schafhaus

Schuberthöfe, Köln

Leidenhausener Gärten, Köln

Sparkassanareal Cappeler Straße, Marburg

Frankfurter Nordwesten

Regnitzstadt Erlangen

Bühl III, Lörrach

Uni (kommt) in die Stadt, Siegen

Jüchen-West

Landpartie Landau

Stadtnest Neuperlach, München

Haunstetten Südwest, Augsburg

Landesgartenschau Leinefelde-Worbis

Bieber Waldhof West, Offenbach