Bierstadt-Nord, Wiesbaden
Entwicklung eines Wohnquartiers als nördliche Stadterweiterung des Ortsteils Bierstadt
Ein Projekt in Arbeitsgemeinschaft mit bK und el:ch Landschaftsarchitekten
Wettbewerb 2013
Bruttobauland 134.000 qm
Nettobauland 76.000 qm
GRZ 0,4
GFZ 0,94
400 Wohneinheiten
Die neue städtebauliche Struktur wird durch ein prägnantes Gerüst nord-südlich verlaufender Freiräume bestimmt, das an die unmittelbar anschliessende, offene Feldlandschaft anschliesst und bestehende Vegetationsstrukturen berücksichtigt. Hinzu kommt eine an der Maßstäblichkeit des Kontexts orientierte Gliederung der Baumassen. Das neue Quartier gliedert sich in 3 Baufelder, wodurch eine Verzahnung mit der Landschaft entsteht. 2 Landschaftsfinger führen von Norden zwischen den Baufeldern bis zum bestehenden Siedlungsrand hindurch. Die Verzahnung wird zudem unterstützt durch ein Angebot wohnungsnaher Freiraumnutzungen in den Landschaftsfingern.
Der lebendige Mittelpunkt der neuen Baufelder liegt damit in den Freiräumen mit unmittelbarem Bezug zum umgebenden Landschaftskontinuum.
Einbindung
Die Landschaftsfinger sind darüber hinaus ein grundlegendes Instrument, um das neue Quartier mit dem bestehenden Siedlungsraum zu verknüpfen. Durch ihre Führung bis an den bestehenden Siedlungsrand stehen die grünen Korridore mit ihrem Nutzungsangebot auch den Bewohnern des bestehenden Quartiers Wolfsfeld zur Verfügung. Sie sind damit nicht allein kennzeichnend für das neue Stadtquartier, sondern auch lebendiges Bindeglied zu den vorhandenen Strukturen. Dies gilt in ebenso in Bezug auf das AWO-Pflegeheim. Hier stellt vor allem der östliche der beiden Landschaftsfinger eine direkte Anbindung zum öffentlichen Freiraum des Quartiers her.
Freiraum
Der Anger stellt eine direkte Anbindung der offenen Landschaft an die Siedlungsstruktur her und ist durch räumliche Offenheit, gegliedert von lockeren Baumgruppen charakterisiert. Die bestehenden, landschaftsräumlich typischen Obstbaumbestände werden als grüne Terrassen in die Siedlungsstruktur eingeschoben. Ergänzt um erforderliche Wegeverbindungen, aber anderweitig unverändert bleiben diese als Landschaftserlebnisräume bestehen.
Verkehr
Die zentrale Erschließung der Baufelder erfolgt von der Nauroder Straße über eine Sammelstraße in Ost-West-Richtung. Diese Haupterschließungsachse verläuft durch alle drei Baufelder, womit kurze Wege gewährleistet sind. Zwei weitere Anschlüsse an das öffentliche Straßennetz haben untergeordneten Charakter. In der nord-südlich verlaufenden Anbindung verläuft die Streckenführung der Buslinie 17 in Anbindung an die Wittenberger sowie Eisenacher Straße. Mit Ausnahme Bustrasse und der Anbindung an die Nauroder Straße werden alle Straßen als Mischverkehrsflächen ausgebildet. Das Auto prägt nicht einen definierten Straßenraum – es ist selbstverständlicher Teil des Wohnens.
Stellplätze dienen als gliederndes Element der Straßenräume und sind intensiv mit Baumstandorten durchsetzt. Das durchgehend eingesetzte Rasenpflaster trägt zu einer Durchgrünung der Wohnquartiere bei.