Europan 9 Pointe de la Jonction, Genf
Entwurf zur sukzessiven Rückgewinnung urbaner Flächen am Zusammenfluss von Rhone und Arve
Wettbewerb 2007
Engere Wahl
Projektgebiet: 30.000 qm
Betrachtungsgebiet: 110.000 qm
Verzahnung von Stadt und Landschaft
Die einzigartige Lage des Plangebiets bietet die seltene Chance einer konsequenten Verzahnung von Stadt und Landschaft. Das Prinzip der Verzahnung maximiert die Außenfläche des Stadtbaukörpers, sodass möglichst viele Bewohner unmittelbar am großartigen Landschaftsraum der beiden Flusstäler teilhaben können. Das gleiche Prinzip setzt sich im nächst kleineren Maßstab der porösen Wohnblöcke fort. Auf diese Weise verbindet sich das private Grün der Gärten mit den bewachsenen Hängen auf der jeweils anderen Seite der Flüsse.
Morphologie
Die städtebauliche Struktur beruht auf der spielerischen Fortentwicklung der bestehenden Blocktypen östlich der Rue Émile-Nicolet. Neben dem leichten Richtungswechsel ist das Aufschneiden und Zerlegen des Blocks in Einzelhäuser von besonderer morphologischer Relevanz. Haus, Block und Quartier werden mehrfach lesbar – als individuelle Einheit, wie als Teil eines überindividuellen Systems. Darüber hinaus entstehen vielfältige Stadträume und ein feinmaschiges Netz von Fuß- und Radwegen.
Die dominierende Fünfgeschossigkeit wird um 2 weitere Höhen ergänzt. Eingeschossige Baukörper nehmen auf ihren Dächern privat zugeordnete Gärten auf, die vom Straßenraum nicht einsehbar sind. Neungeschossige Türme setzen Akzente an Plätzen und Freiräumen, wo Bedenken hinsichtlich der Belichtung nicht bestehen. Zudem vermitteln die aus der Blockstruktur wachsenden Türme zum 19-geschossigen Hochhaus am Endpunkt der Avenue de la Jonction, dass in seiner Nutzung NGOs vorbehalten bleibt.
Erschließung und Freiflächen
Das neue Quartier verfügt mit der Avenue de la Jonction bereits über eine Haupterschließungsstraße, von der sich nach jedem 2. Block Stichstraßen als Sackgassen mit Wendemöglichkeit bis zur Uferpromenade verzweigen. Alternierend dazu wurden Fußgängern vorbehaltene Freiräume entwickelt, die entsprechend der Absicht Stadt und Landschaft miteinander zu verzahnen, grün gestaltet sind. Vor den Hauptfassaden der beiden Bestandsgebäude Bürohaus und Kuglerfabrik befinden sich unterschiedlich dimensionierte und ausgerichtete Plätze, die in ihrer Dualität ein eindeutiges Zentrum vermeiden. Von zentraler Bedeutung, nicht nur für die Bewohner des Quartiers, ist dagegen der Park am Zusammenfluss von Rhone und Arve. Hier sollen größere Wiesenflächen im Sommer für temporäre Veranstaltungen genutzt werden können.