Haagen-Belist, Lörrach
Entwicklung eines neuen Wohnquartiers in Ortsrandlage
Landschaftsarchiektur: el:ch
Wettbewerb 2013
Plangebiet 6 ha
BGF 27.462,00 qm
Wohneinheiten 229
Der Entwurf ergänzt das bestehende Siedlungsgefüge und nutzt die besondere Lagegunst des nördlichen Siedlungsrands. Die bestehende Landschaftsstrukturen werden berücksichtigt und verleihen dem neuen Siedlungsraum eine besondere Qualität. Neue und bestehende Stadtbereiche wachsen zusammen und werden zu Teilen eines größeren Ganzen. Als neuer Mittelpunkt entsteht ein Platz mit Blickbeziehungen zum Uhrenturm der Ortsverwaltung im Süden sowie zur Burgruine Rötteln im Westen. Das neue Quartier erhält damit ein prägnantes Gesicht unter Einbeziehung der ortsprägenden Bausubstanz und des Landschaftsraumes.
Die neue städtebauliche Struktur wird durch ein prägnantes Gerüst nord-südlich verlaufender Freiräume bestimmt, das unmittelbar an die offene Landschaft anschließt. Hinzu kommt eine an der Maßstäblichkeit des Kontexts ausgerichteten Gliederung der Baumassen. Von einer urbaneren Mitte ausgehend, öffnet sich die Bebauung zu den Siedlungsrändern stark zur offenen Landschaft. Die Gebäudetypen staffeln sich in Höhe und Dichte vom Geschosswohnungsbau bis zu verdichteten Einfamilienhäusern. U-förmige Cluster verbinden beide Typologien miteinander und stellen eine städtebauliche Grundordnung her. Durch die Orientierung der Cluster an bestehenden Strukturen entsteht der zentrale Quartiersplatz. Auf der Ostseite verzahnt eine Punkthausbebauung das Quartier mit dem Landschaftsraum des Grünzugs.
Neben seiner Funktion als nutzbarem Erholungsraum und Landschaftskorridor kommt dem östlichen Grünzug auch die stadtklimatisch bedeutsame Funktion einer Kaltluftschneise zu. Die Streuobstbestände im Westen und Norden des Plangebiets werden zu großen Teilen erhalten und optimal in die neue Freiraumstruktur integriert. In Anlehnung an die Strukturen der nördlich anschließenden Landschaft verbinden bestehende und ergänzte Obsthaine offene Wiesenflächen im Anschluss an die bestehenden Weiden und Felder.
Das neue Quartier erhält seine Haupterschließung vom Knotenpunkt Ritterstraße/Manzentalstraße. Von hier aus erreicht man einen inneren Erschliessungsring mit Besucherstellplätzen. Die davon abzweigenden Stichstraßen sind als verkehrsberuhigte Wohnwege ausgebildet. Der innere Ring ist im Bereich des zentralen Quartierplatzes ebenfalls verkehrsberuhigt. Hier überlagern sich Erschließung und Siedlungsfreiraum zu einem adressbildenden Ort. Zwei weitere Anschlüsse über die Markgrafenstraße bieten Zufahrtsmöglichkeiten für Anlieger und haben einen untergeordneten Charakter.