Metro-Campus Düsseldorf

Transformation des Metro-Areals
zu einem gemischten Stadtquartier

Landschaftsarchitektur: Studio Vulkan

Wettbewerb 2021

ca. 1.000 WE
ca. 23.000 qm Gewerbe

Verbindung
Mit dem Metro-Campus entsteht ein neues Stadtquartier im Düsseldorfer Osten an der Schnittstelle von Flingern und Grafenberg. Damit wird eine urbane Lücke im Siedlungskörper der Stadt geschlossen und das bislang isolierte Neubaugebiet Grafental integriert und vernetzt. Ebenso einbezogen werden die bestehenden Gewerbeflächen einschließlich der Metro-Hauptverwaltung, sodass ein gemischtes Quartier entsteht. Zentrales Element des Quartiers ist eine grüne Nahmobilitätsspange, welche als Promenade des Alltags fungiert und vom ergänzten Stadtteilzentrum an der Grafenberger Allee quer durch das Quartier zum östlichen Teil Grafentals mit dem neuen Gymnasium am Heinzelmännchenweg und zur Unterführung der Güterbahn in Richtung Ostpark führt. An beiden Verknüpfungsbereichen weitet sich der Freiraum zu grünen Plätzen auf, um zwischen den verschiedenen Richtungen zu vermitteln. Im Nordwesten schließt sich ein städtischer Platz mit Einzelhandel und Gastronomie an, welcher zugleich die neue Adresse der Metro mit ihren ergänzten Nutzungen (Incubator) formuliert. Nicht weniger relevant für das Quartier ist die Verbindung vom nördlichen Knoten nach Südwesten zum Stadt-Natur-Park Fingern. Bio- sowie Drogeriemärkte und Gastronomie begleiten den Weg durch die neue Passage mit Anbindung an den Stadtteil Flingern.

Identität
Das Quartier gewinnt seine Identität aus der Bedeutung der zuvor beschriebenen Freiräume in Verbindung mit einer urbanen Programmierung der Stadtbausteine. Im nördlichen Teil verfügen im Übergang zum Stadtteilzentrum Grafenberger Allee alle Gebäude über einen vertikalen Nutzungsmix mit aktivierten Erdgeschossen. 2 Hochpunkte setzen am nördlichen Platz weitere Akzente. Sie betonen den Quartierseingang an dieser Stelle, welcher aufgrund der Bestandsbebauung sonst kaum wahrgenommen würde. Bei der Bildung von Adressen wird im neuen Quartier zwar grundsätzlich zwischen Gewerbe / Nahversorgung / Gastronomie und Wohnen entlang der zentralen Spange unterschieden, jedoch sind die Übergänge und das Ineinandergreifen in solch einem gemischten Quartier von besonderer Relevanz. Dies wird entlang des zentralen Freiraums als Rückgrat des Quartiers ablesbar, wobei sich der Schwerpunkt vom Gewerbe im Nordwesten zum Wohnen im Südosten verschiebt.

Hybridblock
Hervorzuheben sei in diesem Zusammenhang der Hybridblock im Norden, welcher im Erdgeschoss als Sockel durchgebaut ist und dort den Media-Markt als flächengrößte Einzelhandelsnutzung über eine innere Passage zwischen nördlichem Platz und Mobility Hub auf der Südostseite erschließt. Auf der Südwestseite der Passage befinden sich kleinteilige Einzelhandels- und Gastronomieangebote, welche bis zur Promenade durchgesteckt sind und über zwei Eingänge verfügen. Im 1.OG nutzt eine Kita den Hofbereich auf dem Sockel mit ihrer Außenspielfläche. Darüber hinaus verfügt der Hybridblock in den Obergeschossen über zahlreiche Wohnungen, sodass der Anspruch nach Mischung hier optimal umgesetzt werden konnte.

Verkehr
Das Quartier ist gleichzeitig von Isolation und Lagegunst geprägt. Der Entwurf versucht die Isolation bestmöglich zu überwinden und die Lagegunst zu nutzen. Da der MIV keine tragende Rolle bei der Erschließung des Quartiers spielen soll, wird zwischen der inneren und äußeren Erschließung unterschieden. Die innere Erschließung erfolgt weitestgehend autofrei und daher primär über die Nahmobilitätsspange, welche das Stadtteilzentrum an der Grafenberger Allee mit Grafental verbindet. Bei der äußeren Erschließung hat die Anbindung an die U-Bahn- und Straßenbahnhaltestelle Schlüterstraße/Arbeitsagentur höchste Priorität, woraus die Lagegunst resultiert. Dennoch wir der MIV eine gewisse Bedeutung behalten. Hierfür wird es mit dem Mobility Hub an der Walter-Eucken-Straße eine zentrale Anlaufstelle sowohl für die Anwohner einschließlich ihrer Besucher, der Kunden des Einzelhandels und der Gastronomie sowie für die Mitarbeiter der gewerblichen Einrichtungen geben. Der Mobility Hub verfügt im EG über Kundenparkplätze und in den Obergeschossen über die Stellplätze der Bewohner. Das Untergeschoss bezieht die Fläche des benachbarten Hybridblocks sowie des östlichen Hochpunkts mit ein und bietet hier vor allem Carsharing-Angebote sowie Stellplätze für die Mitarbeiter der gewerblichen Flächen.

Smart City
Das neue Quartier reagiert auf die veränderten Lebensbedingungen durch den Klimawandel und hat gleichzeitig zum Ziel, klimaneutral zu sein. Das Konzept greift die Herausforderungen der Energiewende im urbanen Raum auf und zielt auf eine sektorenübergreifende Vernetzung der Gebäude- und Mobilitätsinfrastruktur. Ziel ist das „Smarte Quartier“, das eine effiziente Energieversorgung und einen ressourcenschonenden Umgang mit Baumaterialien beinhaltet. Hierzu werden möglichst viele Neubauten in Hybrid- oder Holzbauweise realisiert oder ausgestaltet, sodass in Zukunft flexibel auf mögliche Nutzungsänderungen baulich reagiert werden kann. Neubauten werden hierbei im Standard KfW Effizienzhaus 55 oder besser gebaut.

Klimaschutz
Für einen effektiven Beitrag zum Klimaschutz werden alle Dachflächen konsequent mit Photovoltaikanlagen ausgestattet. Die erforderlichen Retentionsqualitäten werden durch eine Kombination mit extensiver Begrünung erreicht. Der lokal erzeugte Solarstrom wird z.B. blockweise im Rahmen von Mieterstromprojekten zur Deckung des elektrischen Strombedarfs verwendet.
Integriert im Mobility Hub erzeugt ein mit Biogas betriebenes Blockheizkraftwerk zusätzlichen Strom. Der lokal erzeugte Strom (PV, BHKW) soll über ein quartiersübergreifendes Energiemanagementsystem für die Gebäude und den Mobility Hub nutzbar gemacht werden. Ein Energiespeicher sorgt eben dort für eine hohe Stromeigenversorgung und genügend Leistung für die E-Mobil-Ladeinfrastruktur. Stromüberschüsse aus erneuerbaren Energien sollen zur Wasserstoff-Herstellung in einem Elektrolyseur genutzt werden. Grüner Wasserstoff steht als emissionsfreier Treibstoff für die Buslinien zur Verfügung oder kann durch Wasserstoff-Tankstellen auch für den Individualverkehr zugänglich gemacht werden.

Blaugrüne Struktur
Die weitgehende Begrünung unter Einbeziehung von Dach- und Fassadenflächen schafft ein angenehmes Mikroklima und ist in Kombination mit dem auf Versickerung und Rückhaltung ausgerichteten Regenwassermanagement ein Beitrag zur nachhaltigen Siedlungsentwicklung. Dabei wird die Rückhaltung des Regenwassers als Gestaltungselement ebenso in Szene gesetzt wie die Pflanzen. Die Multikodierung der Freiflächen fördert Naturerfahrungen sowie ein Naturverständnis, bei dem sich der Mensch als Teil eines größeren Ganzen versteht.

Städtebau


Alter Leipziger Bahnhof, Dresden

Quartiersentwicklung Weihersberg, Stein

Gartenschau 2029, Vaihingen an der Enz

Nördlich Osttor, Münster-Hiltrup

Quartiersentwicklung Reichenhalden, Empfingen

Biotechnologie-Campus, Mainz

Baugebietsentwicklung Kalverdonk, Meerbusch

Stadtquartier Nierstein, Jülich

Quartiersentwicklung Stapfel West, Balingen

Werthviertel Neuwied

Fennpfuhler Tor, Berlin

Gewerbliche Entwicklung Flughafen Essen-Mülheim

Lange Rekesweg, Göttingen

Dreilingsweg München

Nägelesee-Nord, Gundelfingen

Itterhöfe Hilden

Kardelquartier, Baienfurt

Allgäuer Tor Memmingen

Gesamtschule Nord+, Kassel

Quartier Mühlbachäcker, Tübingen

Schönefeld-Nord

Wohnquartier am Medienberg, Mainz

Rauher Kapf West, Böblingen

Steinbruch Nord, Beckum

Bahnhofspark Stuttgart-Zuffenhausen

Möhl-Areal, Köln-Dellbrück

Malerviertel III, Dormagen

Köln-Kreuzfeld: 4 Quartiere – ein Veedel

Niersenbrucher Höfe, Kamp-Lintfort

Tobias-Mayer-Quartier, Esslingen

Am Sandhaus, Berlin-Buch

Breewiese Marl

Gallus-Quartier, Tübingen-Derendingen

Am alten Güterbahnhof, Duisburg

Stuttgart Schafhaus

Schuberthöfe, Köln

Leidenhausener Gärten, Köln

Sparkassanareal Cappeler Straße, Marburg

Frankfurter Nordwesten

Regnitzstadt Erlangen

Bühl III, Lörrach

Uni (kommt) in die Stadt, Siegen

Jüchen-West

Landpartie Landau

Stadtnest Neuperlach, München

Münchner Nordosten

Haunstetten Südwest, Augsburg

Landesgartenschau Leinefelde-Worbis

Bieber Waldhof West, Offenbach

Der neue Stöckach, Stuttgart