Neues Wohnen in Frankfurt-Eschersheim

Entwicklung eines Wohngebiets in Ortsrandlage

Landschaftsarchitektur:
A24 Landschaft

Wettbewerb 2018

Bruttobauland: 214.610 qm
Nettobauland: 75.503 qm

Der städtebauliche Entwurf entwickelt aus dem kleinen Baugebiet „Nördlich Anne-Frank-Siedlung“ ein eigenständiges Wohnquartier und rundet damit den Siedlungskörper von Frankfurt-Eschersheim auf der Nordostseite ab. Dabei werden die orthogonalen Strukturen der bestehenden Bebauung aufgegriffen und fortgeführt. Das neue Quartier unterscheidet sich damit, vor allem aber durch die klare Zuordnung und Widmung der Freiflächen deutlich vom Nachkriegs-Städtebau der Anne-Frank-Siedlung. Dennoch wird mit der Anne-Frank-Siedlung ein übergreifender Zusammenhang gesucht und hergestellt. Ein grünes Band verklammert als Aktivitätsloop den gesamten nordöstlichen Bereich Eschersheims und stellt für alle eine Verbindung zum Landschaftsraum an der Autobahn sowie zum beliebten Wäldchen her.

Struktur
Ausgangspunkt der städtebaulichen Ordnung ist die Fortsetzung der bestehenden Straßen Am Gabelacker und Im Geeren. Im
Zusammenhang mit der nahe gelegenen Autobahn ist eine in Nord-Süd-Richtung geschichtete Struktur entstanden, die dem Quartier einen optimalen Lärmschutz bietet. Die Lärmschutzbebauung staffelt sich entsprechend des Abstands von 100 Metern unterschiedlich weit nach Norden. Dies ermöglicht die Hinzunahme gut erschlossener Flächen im Nordwesten und vermittelt zugleich die innere Gliederung des Quartiers nach außen. Die innere Gliederung entspricht der Zäsur durch das grüne Band des Loops, wodurch sich insgesamt 3 Teilbereiche ergeben, die im Aufbau ähnlich sind. Zwei Plätze fungieren als Bindeglied - jeweils an der Schnittstelle des Loops mit der zur Hauptachse für Fußgänger und Radfahrer ausgebauten Achse Am Gabelacker.

Freiraum
Der nordwestliche Platz ist der größte und zentralste Platz im Quartier. Er korrespondiert mit dem unmittelbar angelagerten Nahversorgungszentrum. Neben Einzelhandel und Gewerbe ist hier auch Gastronomie vorgesehen, sodass ein belebter urbaner Charakter entsteht. Neben dem Platz sorgen in das grüne Band integrierte Spielangebote für eine Belebung, vor allem am Wochenende. Der östliche Platz ist dagegen ein reiner Nachbarschaftsplatz als Treffpunkt innerhalb des Quartiers. Er ist eingebunden in die Struktur des partiell fortgeführten Galeriewaldes. Im Unterschied zum Aktivitätsloop ist diese Freiraumachse eher auf Ruhe und Kontemplation ausgerichtet. Neben den beiden neuen Plätzen kommt auch dem bestehenden Bäckerplatz aufgrund seiner zentralen Lage eine gewachsene Bedeutung zu. Kleiner als der Platz im Norden, jedoch belebter als der Nachbarschaftsplatz im Osten, kommt diesem Platz eine eigene Bestimmung innerhalb des Quartiers zu. Zusammengefasst stehen den Bewohnern des Quartiers 3 Plätze, der Aktivitätsloop mit Spiel- sowie Sportangeboten und die Galeriewaldachse zur Verfügung. In Ergänzung hierzu bieten das Wäldchen und der mit Freizeitgärten bestückte Landschaftsraum an der Autobahn weitere Freiräume mit stärker informellem Charakter, sodass man insgesamt von einem breit gefächerten Freiraumangebot sprechen kann.

Bebauung
Der Entwurf sieht mit Ausnahme der nördlichen Lärmschutzbebauung eine offene Blockstruktur mit ergänzenden Punkthäusern vor. Die offenen Blöcke werden in zwei Größen angeboten. Der kleine Block besteht aus einer 3-geschossigen Bebauung und ist besonders für gemeinschaftliche Wohnprojekte geeignet. Der große Block wird durch eine 4-geschossige Bebauung gebildet und ist so angelegt, dass sich Kitas mit Außenspielflächen im Hof integrieren lassen. Neben den Kitas wird auch das Nahversorgungszentrum an der nördlichen Quartierszufahrt als integrierte Lösung mit Wohnungen in den Obergeschossen vorgeschlagen, womit der urbane Charakter des Quartiers unterstützt wird. Für die Bestandsgebäude Am Gabelacker 1, 11 und 13 wird ein mittel bis langfristiger Erhalt vorgesehen. Im Unterschied zu den gut integrierten Häusern mit den Nummern 1 und 13 bietet sich für das Ensemble mit der Nummer 11 eher ein mittelfristige Lösung an, zumal sich hierüber der Lärmschutz deutlich verbessern ließe.

Verkehr
Die Erschließung des Quartiers erfolgt über den Berkehrsheimer Weg. Den beiden bestehenden Anbindungen wird im Norden ein dritter Anschluss hinzugefügt. Hierdurch kann die Straße Am Gabelacker in ihrer Bedeutung für den MIV stark reduziert und zu einer Hauptachse für den Fußund Radverkehr in Ost-West-Richtung ausgebaut werden. Über den Neuen Anschluss im Norden erreicht man unmittelbar das Nahversorgungszentrum und im weiteren Verlauf die nördliche Lärmschutzbebauung, bevor die Verkehrsführung abknickt und weiter südlich mit der Straße Im Geeren einen Ringschluss herstellt. Der Straße Im Geeren erschließt den gesamten südlichen und mittleren Bereich des Quartiers, wodurch ihr die wichtigste Verkehrsfunktion innerhalb des Quartiers zukommt. Bei allen weiteren Verkehrsflächen handelt es sich um Mischverkehrsflächen oder um Fuß-und Radwege, wodurch eine klare Gliederung erzielt werden konnte. Der Bus fährt das Quartier über den Bäckerplatz an und nutzt dann zunächst den südlichen Teil der Straße Im Geeren mit einem Halt außerhalb des Wettbewerbsgebiets, um seine Fahrt weiter nach Norden mit zwei Haltepunkten im Wettbewerbsgebiet fortzusetzen. Die Endhaltestelle liegt im Bereich des zentralen Platzes im Norden. Durch den Bau einer Quartiersgarage an der nördlichen Quartierszufahrt kann der Verkehr im Quartier stark reduziert und auf den Bau kostenintensiver Tiefgaragen teilweise verzichtet werden.

Städtebau


Quartiersentwicklung Weihersberg, Stein

Gartenschau 2029, Vaihingen an der Enz

Quartiersentwicklung Reichenhalden, Empfingen

Biotechnologie-Campus, Mainz

Baugebietsentwicklung Kalverdonk, Meerbusch

Stadtquartier Nierstein, Jülich

Quartiersentwicklung Stapfel West, Balingen

Werthviertel Neuwied

Fennpfuhler Tor, Berlin

Gewerbliche Entwicklung Flughafen Essen-Mülheim

Lange Rekesweg, Göttingen

Dreilingsweg München

Nägelesee-Nord, Gundelfingen

Itterhöfe Hilden

Kardelquartier, Baienfurt

Allgäuer Tor Memmingen

Gesamtschule Nord+, Kassel

Quartier Mühlbachäcker, Tübingen

Schönefeld-Nord

Wohnquartier am Medienberg, Mainz

Rauher Kapf West, Böblingen

Steinbruch Nord, Beckum

Bahnhofspark Stuttgart-Zuffenhausen

Möhl-Areal, Köln-Dellbrück

Malerviertel III, Dormagen

Köln-Kreuzfeld: 4 Quartiere – ein Veedel

Niersenbrucher Höfe, Kamp-Lintfort

Tobias-Mayer-Quartier, Esslingen

Am Sandhaus, Berlin-Buch

Breewiese Marl

Metro-Campus Düsseldorf

Gallus-Quartier, Tübingen-Derendingen

Am alten Güterbahnhof, Duisburg

Stuttgart Schafhaus

Schuberthöfe, Köln

Leidenhausener Gärten, Köln

Sparkassanareal Cappeler Straße, Marburg

Frankfurter Nordwesten

Regnitzstadt Erlangen

Bühl III, Lörrach

Uni (kommt) in die Stadt, Siegen

Jüchen-West

Landpartie Landau

Stadtnest Neuperlach, München

Münchner Nordosten

Haunstetten Südwest, Augsburg

Landesgartenschau Leinefelde-Worbis

Bieber Waldhof West, Offenbach

Der neue Stöckach, Stuttgart

Ehemaliges Etex-Areal Neuss