Nördlich Wimpfener Straße, Düsseldorf
Entwicklung eines Wohnquartiers
auf einem ehemaligen Schulstandort
Ein Projekt in Arbeitsgemeinschaft mit:
Schenker Salvi Weber Architekten
OTTL.LA Landschaftsarchitekten
Wettbewerb 2024
BGF gesamt: 39.458 qm
VERBINDUNG
Mit der vorgeschlagenen Entwicklung der bisherigen Schulgrundstücke wird der städtebauliche Zusammenhang Benraths nicht nur aufgrund seines kontextuellen Strukturansatzes, sondern auch wegen der effizienten Nutzung des hohen bestehenden Erschließungs- und Versorgungsgrades gestärkt. Zur Optimierung der Synergie zwischen neuem Quartier, Stadtteilzentrum und leistungsfähigem ÖV, sind die Schnittstellen und Übergangsbereiche zwischen dem Innern des Quartiers und dem Kontext von großer Bedeutung. Der Entwurf greift dabei jede Möglichkeit der Vernetzung auf, jedoch sind die Anbindungen durch die Barrierewirkung der Münchner Straße im Norden und der bestehenden Wohnbebauung im Süden beschränkt. So ergeben sich vor allem im Osten und Westen Knotenpunkte zur Quervernetzung, auf die der Entwurf mit der Ausgestaltung attraktiver von Ost nach West durchgebundener Freiräume in Verbindung mit einer eindeutigen Adressbildung reagiert.
IDENTITÄT FREIRAUM
Der hochwertige Baumbestand konnte fast gänzlich erhalten und in die Freiraumstruktur eingebettet werden, welche sich in zwei Bereiche gliedert:
Urbane Meile_Das nördliche Aktivitätenband als urbane Meile mit Haupterschießungsfunktion, optimal angebunden nach Südosten zum Benrather Zentrum über die Hospitalstraße, nach Nordosten zur Bezirkssportanlage sowie nach Westen zur Kappeler Straße.
Garten(stadt)reich_Das ruhige südliche Gartenreich mit einem langgezogenen sich ausweitenden und wieder einschnürenden Parkstreifen im Übergang zur südlich angrenzenden Gartenstadtbebauung an der Wimpfener Straße. Durch das Aufgreifen der linearen Bebauung im südlichen Grundstücksteil rückt der Parkstreifen ins Zentrum des Gartenreichs, wenn auch beim Bestand die Freiflächen nicht verändert werden.
IDENTITÄT BAUSTRUKTUR
Beide Bereiche werden durch eine konsequente Lärmschutzbebauung voneinander getrennt, sodass sich auch die Bebauung in 2 Bereiche mit je eigener Typologie gliedert:
Lärmschutzspange_Die nördliche Lärmschutzbebauung spricht eine urbane Sprache. Die im Grundriss strenge Ordnung löst sich in der Höhenentwicklung spielerisch auf und markiert je Cluster in den vorspringenden Nordostecken einen Hochpunkt von 6 oder max. 7 Geschossen.
Kontextuelle Zeilen_Die südliche Bebauung nimmt Bezug auf die Zeilenbebauung an der Wimpfener Straße, folgt aber einem eigenen Rhythmus und stellt bewusst Versätze zur Bestandsbebauung sowie innerhalb ihrer eigenen Struktur her. Die Geschossigkeit wechselt mit den Abständen zwischen den Gebäuden von 3 zu 4 und erhält lediglich im Osten 5 als Abschluss zur räumlich verlängerten Hospitalstraße.
Es handelt sich damit gleichwohl um eine robuste wie undogmatisch flexible Struktur. Der hohe Grad an Anpassungsfähigkeit besteht hinsichtlich der Belegung der Baufelder mit unterschiedlichen Typologien. Hier soll nachhaltig funktionale Flexibilität sichergestellt werden. Die Robustheit geht vom urbanen Gerüst aus, welches die grundsätzliche Morphologie, die Widmung der öffentlichen Räume und die „Aktivierung“ verschiedener Erdgeschosszonen festlegt.