Wohnen am Kappelberg, Fellbach

Transformation des ehemaligen Freibad-Areals zu einem Wohnquartier

Landschaftsarchitektur: A24 Landschaft

Wettbewerb 2019
Anerkennung

Bruttobauland: 40.350 qm
Nettobauland: 19.182 qm

GRZ: 0,36
GFZ: 1,26

Mit der Bebauung des ehemaligen Freibad-Areals wird Fellbach auf seiner Südwestseite baulich vervollständigt, sodass ein kompakter Siedlungskörper entsteht. Hierdurch erfolgt eine selbstverständliche Einbettung des neuen Quartiers in die Ortsstruktur. Die nicht vollständige Ausnutzung des Grundstücks im Südwesten ermöglicht neben der Abrundung des Siedlungskörpers mit großzügigem Abstand zur nicht überdeckten Bundesstraße eine „Landschaftsbrücke“ zur Verknüpfung der Weinberge des Kappelbergs mit den Streuobstwiesen Bad Cannstatts.

Die bauliche Struktur setzt sich aus einem Verbund von Wohnhöfen zusammen, wodurch die Bildung von Nachbarschaften gefördert wird. Die Höfe schmiegen sich in ihrer Geometrie dem baulichen Bestand an und greifen die abknickende Typologie des bestehenden Riegels an der Untertürkheimer Straße auf. Die vorgeschlagene Struktur ist aber kleinteiliger als dieser und versteht sich daher im Maßstab als Vermittler zu den Gebäuden am Eschenweg. Die Höfe bilden an ihrem Schnittpunkt in der Mitte einen kleinen Nachbarschaftsplatz unter Bäumen aus. Durch die leicht abweichende Form und Materialität der Höfe entsteht ein abwechslungsreiches Quartier mit eindeutigen Adressen und zusammenhängender Identität.

Die Mischung verschiedener Wohntypologien erfolgt innerhalb der Höfe. Angeboten werden Geschosswohnungsbauten als Zeilen und geöffnete Winkel. Beabsichtigt ist eine kubische Architektur mit extensiv begrünten Dächern, deren Fassaden von großzügigen Loggien und Fensteröffnungen gegliedert werden. Die Erdgeschosswohnungen verfügen über umlaufende Gärten mit Hecken zur signifikanten Markierung der privaten Freiflächen. Der Innenbereich der Höfe hat halböffentlichen Charakter. Bobby Cars und Dreiräder haben hier Vorfahrt, wenn auch eine grundsätzliche Befahrbarkeit durch den MIV möglich ist.

Die Realisierung des neuen Quartiers lässt sich hofweise in 3 Abschnitte gliedern. Grundsätzlich sind alle Bauabschnitte zeitlich unabhängig voneinander zu realisieren. Um Störungen der Bewohner durch Baulärm und Lieferverkehre zu vermeiden, wird der nordöstliche Hof als erster Bauabschnitt favorisiert.

Die Erschließung des Quartiers erfolgt weitgehend über die bestehenden Straßen. In Ergänzung zu den Hofflächen wird eine Stichstraße entlang der Grundstücksgrenze zum bestehenden Wohnungsbau an der Untertürkheimer Straße vorgeschlagen. Für Fußgänger und Radfahrer wird darüber hinaus ein feinmaschiges Wegenetz auf zum Teil halböffentlichen Flächen mit optimalen Anschlüssen an die umgebende Struktur angeboten.

Die privaten Stellplätze der Geschosswohnungen befinden sich in Tiefgaragen unter den Höfen, sodass der ruhende Verkehr optisch nicht sonderlich in Erscheinung tritt. Oberirdisch sind lediglich die Stellplätze der Besucher angeordnet. Die Fahrradstellplätze befinden sich zum größten Teil im Untergeschoss unmittelbar neben den Treppenkernen und sind über die Tiefgarage von außen erreichbar. Ein kleinerer Teil der Fahrradstellplätze ist oberirdisch im Zufahrtsbereich der Höfe zusammen mit den Müllsammelplätzen untergebracht.

Das Fuß- und Radwegenetz ist in ein vielfältiges System von Freiräumen eingebunden. Zentrale Bedeutung kommt neben den Höfen dem Nachbarschaftsplatz in der Quartiersmitte zu. In Ergänzung hierzu bietet die Lindenallee auf der Nordseite mit Anbindung an den Stadtplatz im Osten und die Landschaftsbrücke im Südwesten unterschiedliche Freiraumqualitäten an. Die in den Freiräumen integrierten Spielflächen sind ebenso vielfältig gestaltet. Hier steht beispielsweise ein generationsübergreifender Bewegungsparcour im Nordosten einem landschaftlichen Spielplatz im Südwesten gegenüber. Neben den Spielflächen ist das Regenwassermanagement über wegebegleitende offene Versickerungsmulden in den Freiraum integriert. Auf den Platzflächen und in den Höfen sind Langbänke verortet, die zur Rast und zum Aufenthalt einladen.

Städtebau


Quartiersentwicklung Weihersberg, Stein

Gartenschau 2029, Vaihingen an der Enz

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Biotechnologie-Campus, Mainz

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Stadtquartier Nierstein, Jülich

Quartiersentwicklung Stapfel West, Balingen

Werthviertel Neuwied

Fennpfuhler Tor, Berlin

Gewerbliche Entwicklung Flughafen Essen-Mülheim

Lange Rekesweg, Göttingen

Dreilingsweg München

Nägelesee-Nord, Gundelfingen

Itterhöfe Hilden

Kardelquartier, Baienfurt

Allgäuer Tor Memmingen

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Quartier Mühlbachäcker, Tübingen

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Wohnquartier am Medienberg, Mainz

Rauher Kapf West, Böblingen

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Bahnhofspark Stuttgart-Zuffenhausen

Möhl-Areal, Köln-Dellbrück

Malerviertel III, Dormagen

Köln-Kreuzfeld: 4 Quartiere – ein Veedel

Niersenbrucher Höfe, Kamp-Lintfort

Tobias-Mayer-Quartier, Esslingen

Am Sandhaus, Berlin-Buch

Breewiese Marl

Metro-Campus Düsseldorf

Gallus-Quartier, Tübingen-Derendingen

Am alten Güterbahnhof, Duisburg

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Leidenhausener Gärten, Köln

Sparkassanareal Cappeler Straße, Marburg

Frankfurter Nordwesten

Regnitzstadt Erlangen

Bühl III, Lörrach

Uni (kommt) in die Stadt, Siegen

Jüchen-West

Landpartie Landau

Stadtnest Neuperlach, München

Münchner Nordosten

Haunstetten Südwest, Augsburg

Landesgartenschau Leinefelde-Worbis

Bieber Waldhof West, Offenbach

Der neue Stöckach, Stuttgart

Ehemaliges Etex-Areal Neuss