Baugebietsentwicklung Kalverdonk, Meerbusch

Wohnbauliche Arrondierung
des südöstlichen Siedlungsrands

Landschaftsarchitektur:
RMP Stephan Lenzen

Wettbewerb 2023
Anerkennung

Bruttobauland: 37 ha
BGF gesamt: 31362 qm

Verbindung_Der Entwurf sieht eine kompakte wie integrative bauliche Struktur vor, welche den Bestand selbstverständlich ergänzt und den östlichen Bereich Osteraths baulich vervollständigt. Ein System grüner Korridore tritt als signifikantes Gliederungeselement in Erscheinung. Die Korridore teilen den Siedlungsbereich in überschaubare Einheiten und sorgen zugleich für eine optimale Verzahnung mit der Landschaft. Durch eine Gliederung in 5 Nachbarschaften fügt sich die Bebauung selbstverständlich in die Maßstäblichkeit der baulichen wie freiräumlichen Strukturen ein. Die bestehenden Gehölze werden geschützt und im Sinne eines Biotopverbunds miteinander vernetzt. So erfolgt eine selbstverständliche Einbettung der neuen Quartiere in die gleichwohl von Besiedlung und Landwirtschaft geprägte Landschaft des mittleren Niederrheins.

Gliederung_Der Entwurf ist von der Motivation getragen möglichst viel zusammenhängenden Landschaftsraum zu erhalten und die bestehenden Siedlungsstrukturen und Hofstellen behutsam zu entwickeln und mit den neuen Quartieren in Beziehung zu setzen. Ziel ist die Entwicklung kompakter in die Landschaft integrierter Siedlungskörper, sodass dem Landschaftsbezug im gesamten Plangebiet eine tragende Rolle bei der Identitätsbildung zukommt. Vor diesem Hintergrund spielt der Erhalt und die Einbindung der Hofstellen eine zentrale Rolle. Sie fungieren als Gelenke hinsichtlich der weiteren Siedlungsentwicklung und bleiben über Grünzüge mit dem offenen Landschaftsraum verbunden. Die Gliederung in 5 überschaubaren Einheiten fördert die Ausbildung von Nachbarschaften. Der neue Siedlungsraum zeichnet sich insgesamt durch eine wohldosierte Urbanität aus, welche die Komponenten Landschaftsbezug, Adressbildung, Gemeinschaft, typologische Vielfalt und Vernetzung miteinander verknüpft und hieraus eine unverwechselbare Identität entwickelt.

Hofstruktur_ Die baulichen Strukturen der neuen Quartiere leben grundsätzlich von der Vielfalt unterschiedlicher Typologien, folgen aber häufig dem Prinzip der Hofbildung, um den Aspekt des gemeinschaftlichen Wohnens zu fördern. Dabei handelt es sich sowohl um Wohnhöfe, deren Erschließung von innen erfolgt, als auch um Höfe mit Außenerschließung, wodurch der Innenbereich rein gärtnerisch genutzt werden kann - am Haus privat, in der Mitte gemeinschaftlich. Die Mischung der verschiedenen Wohntypologien, Eigentumsformen und Finanzierungsmodelle erfolgt innerhalb der Höfe, womit eine soziale Segregation vermieden werden kann. Über die Einbeziehung von Baugruppen- und Mehrgenerationenprojekten wird der Zusammenhang des gemeinschaftlichen Wohnens weiter begünstigt. Die typologische Diversität erzeugt hinsichtlich der Geschossigkeit ein Spektrum von 2 – 3 und fügt sich darüber homogen in den Bestand ein. Angeboten werden Eigenheime als Reihen-, Gartenhof-, Doppel- sowie wenige freistehende Einfamilienhäuser und Geschosswohnungsbau in unterschiedlichen Typologien. Die Geschosswohnbauten konzentrieren sich vor allem um die Plätzen und entlang der Haupterschließungsachsen. Um den urbanen Charakter der Plätze zu unterstützen, werden hier punktuell auch 4 Geschosse erreicht - jeweils in Kombination mit aktivierten Erdgeschosszonen durch gewerbliche oder gemeinwohlorientierte Nutzungen.

Intern