Kobelcenter-Süd III. BA, Augsburg
Entwicklung einer Konversionsfläche hinsichtlich eines störungsfreien Nebeneinanders von Gewerbe und Wohnen in Augsburg
Ein Projekt in Arbeitsgemeinschaft mit Georg Verhas (Landschaftsarchitekt)
Wettbewerb 2010
4. Preis
Realisierungsteil des Wettbewerbsgebiets 4,4 ha
Bruttobauland Gewerbe 19.740 qm
Bruttobauland Mischgebiet 4.330 qm
Bruttobauland Wohngebiet 10.000 qm
Die neue städtebauliche Struktur wird einerseits durch ein markantes Gerüst des öffentlichen Raumes bestimmt, der die Verbindung zur Landschaft eingeht und bestehende Vegetationsstrukturen berücksichtigt, sowie durch eine an der Maßstäblichkeit des Kontexts ausgerichteten Gliederung der Baumassen.
Eine variabel gestaltbare Gewerbespange entlang der Neusässer Straße nutzt die Möglichkeit der Adressbildung dieses Standortes. Südlich schließt ein neues Wohngebiet an, welches die bestehende Wohnbebauung um ein kompaktes Quartier ergänzt. Ein abgewinkelter Riegel mit Mischnutzung schützt das neue Quartier vor Straßenlärm und formt einen zur Straßenbahnhaltestelle geöffneten Platz. Es entsteht ein Ort größtmöglicher Öffentlichkeit in Verbindung mit Einzelhandel und Gastronomie auf Nahversorgungsebene.
Formell ist der Platz als extrovertiertes Gelenk zwischen dem Wohnquartier und der mit einem Kopfbau abschließenden Gewerbespange angelegt. In seiner Charakteristik unterscheidet sich dieser Freiraum wesentlich vom kleineren introvertiert bis halböffentlich ausgerichteten Nachbarschaftsplatz im Zentrum des neuen Quartiers. Ergänzend dazu bieten die tangierenden Grünzüge Freiraum für Bewegung und Sport. Somit ergibt sich ein breit gefächertes Angebot an wohnungsnahen Freiflächen, das sich durch seine funktionale wie formale Vielfalt auszeichnet. Ein bezugsloser Un-Ort entwickelt sich trotz seines heterogenen Umfelds zu einem lebenswerten und integrierten Teil der Stadt.
Zusammen mit dem jenseits der Neusässer Straße gelegenen Wohnblock entsteht eine räumliche Einschnürung mit der Wirkung eines Stadttores. Dies verleiht der Abzweigung zur Stenglin-Straße stadträumliche Prägnanz, die z. B. Besuchern des Klinikums die Orientierung erleichtert. Sie dient aber vor allem der Adressbildung des neuen Subzentrums von Kriegshaber.