Quartiersentwicklung Stapfel West, Balingen
Entwickung eines Wohnquartiers
Landschaftsarchitektur: Hannes Hörr
Wettbewerb 2023
Anerkennung
Bruttobauland: 10,3 ha
Nettobauland: 3,8 ha
Verbindung_Mit der Bebauung der bisher landwirtschaftlich genutzten Flächen südlich der Hirschbergstraße wird Balingen auf seiner Ostseite zentrumsnah ergänzt. Durch eine Gliederung in 5 Nachbarschaften fügt sich die Bebauung des neuen Quartiers selbstverständlich in den Landschaftsraum nördlich des Etzelbachs ein. Die bestehenden Biotope werden geschützt und miteinander vernetzt. Um der Besonderheit der Randlage Rechnung zu tragen, fächert sich die Struktur leicht auf, wodurch eine Verzahnung mit der Landschaft gelingt. Hierdurch erfolgt eine selbstverständliche Einbettung des neuen Quartiers in die gleichwohl von Besiedlung und Land- bzw. Forstwirtschaft geprägte Hügellandschaft der Zollern-Alb.
Identität_Die im dörflichen Maßstab entwickelten Wohncluster schmiegen sich in ihrer Geometrie den Höhenlinien der bewegten Topografie an und bilden in der Mitte jeweils einen kleinen Nachbarschaftsplatz unter Bäumen aus. Durch die unterschiedliche Geometrie der Cluster entsteht ein abwechslungsreiches Quartier mit eindeutigen Adressen, aber zusammenhängender Identität. Die Gliederung in 5 überschaubaren Einheiten fördert das gemeinschaftliche Wohnen und die Ausbildung von Nachbarschaften. Das neue Quartier zeichnet sich insgesamt durch eine wohldosierte Urbanität aus, welche die Komponenten Landschaftsbezug, Adressbildung, Gemeinschaft, typologische Vielfalt und Vernetzung miteinander verknüpft und hieraus eine unverwechselbare Identität entwickelt.
Organisation_ Die Mischung der verschiedenen Wohntypologien, Eigentumsformen und Finanzierungsmodelle erfolgt innerhalb der Nachbarschaften, um eine soziale Segregation zu vermeiden. Über die Einbeziehung von Baugruppen- und Mehrgenerationenprojekten wird der Zusammenhang des gemeinschaftlichen Wohnens weiter begünstigt. Die typologische Diversität erzeugt hinsichtlich der Geschossigkeit ein Spektrum von 1,5 – 3,5. Angeboten werden Eigenheime als Reihen-, Doppel- sowie freistehende Einfamilienhäuser und Geschosswohnungsbau. Beabsichtigt ist eine offene Bebauung aus Zeilen- und Punkthäusern, deren Fassaden von großzügigen Fensteröffnungen und im Falle des Geschosswohnungsbaus auch von Loggien gegliedert werden. Die Erdgeschosswohnungen verfügen über umlaufende Gärten mit Hecken zur signifikanten Trennung der privaten Freiflächen. Der Übergang zu den öffentlichen und halböffentlichen Grünflächen geschieht in einer gestaffelten Zonierung, sodass ein übergeordneter Zusammenhang entsteht.