Bühl III, Lörrach

Arrondierung des Wohnquartiers Bühl

Landschaftsarchitektur: silands

Wettbewerb 2020
3. Preis

Buttobauland: ca. 5 ha
231 WE

Der Entwurf sieht eine kompakte wie integrative bauliche Struktur vor, welche den Bühl als Quartier selbstverständlich ergänzt und die naturräumlichen Zusammenhänge erhält. Die bestehenden Biotope werden geschützt und miteinander vernetzt. Um der Besonderheit der Randlage Rechnung zu tragen, fächert sich die Struktur auf der Südostseite leicht auf, wodurch eine Verzahnung mit der Landschaft gelingt. Zwei Freiraum-Finger greifen unterschiedlich gestaltet in das Quartier hinein. Der südliche Finger vermittelt als zentraler Platz zwischen Urbanität und Landschaft. Der Platz befindet sich in unmittelbarer Verlängerung der Straße „Im Rebacker“, wodurch eine ideale Verbindung zum Bestandsquartier hergestellt wird. Der Platz stellt damit auch ein attraktives Freiraum-Angebot für die Bewohner des bestehenden Quartiers dar.

Struktur
Die bauliche Struktur setzt sich aus einem Verbund von Wohnhöfen zusammen, um den Aspekt des gemeinschaftlichen Wohnens zu fördern. Die Mischung der verschiedenen Wohntypologien, Eigentumsformen und Finanzierungsmodelle erfolgt innerhalb der Höfe, um eine soziale Segregation zu vermeiden. Über die Einbeziehung von Baugruppen- Mehrgenerationen- und Genossenschaftsprojekten wird der Zusammenhang des gemeinschaftlichen Wohnens weiter begünstigt. Die typologische Diversität erzeugt hinsichtlich der Geschossigkeit ein Spektrum von II – IV, wofür eine spezifische städtebauliche Ordnung vorgeschlagen wird. Knotenpunkt der Struktur ist der Platz als urbanster Ort des Quartiers am Kreuzungspunkt der als Fuß- und Radweg fortgesetzten Straße „Im Rebacker“ mit der bogenförmigen Haupterschließung. Entlang der Haupterschließung prägen 4-geschossige Gebäude den Straßenraum. Alle weiteren Bereiche sind lediglich 2-3-Geschossig bebaut. Dies betrifft insbesondere die Quartiersränder sowohl im Übergang zum Bestand, als auch zur Landschaft. Das neue Quartier zeichnet sich insgesamt durch eine wohldosierte Urbanität aus, welche die Komponenten Landschaftsbezug, Gemeinschaft, typologische Vielfalt, Adressbildung und Vernetzung miteinander verknüpft und hieraus eine unverwechselbare Identität entwickelt.

Erschließung
Ausgehend vom Alemannenweg im Nordosten ergibt sich eine bogenartige Haupterschließung unter Einbeziehung der Römerstraße im Südwesten. Aufgrund der Wohnhoforganisation konnte die öffentliche Erschließungsfläche stark reduziert werden. Der Verlauf des Bogens ist so gewählt, dass alle Wohnhöfe im neuen Quartier hierüber erreicht werden. Der Linienweg der Busse verläuft ebenfalls über diese Trasse. Neben einer attraktiven Busanbindung setzt das Verkehrskonzept auf privilegierte Car-Sharing-Parkplätze mit Ladestationen und wohnungsnahen Abstellflächen für Fahrräder und E-Bikes. Der ruhende Individualverkehr wird in einer zentral gelegenen und von außen gut erreichbaren Quartiersgarage auf der Erweiterungsfläche untergebracht. Für Fußgänger und Radfahrer wird ein dichtes Wegenetz mit optimalen Anschlüssen an die Bestandsgebiete und die Landschaftsräume angeboten. Wichtigstes Element und zugleich Rückgrat des Quartiers ist der zentrale Fuß- und Radweg als Verlängerung der Straße „Im Rebacker“

Freiraum
Das Wegenetz für Fußgänger und Radfahrer ist in ein vielfältiges System von Freiräumen eingebunden. Zentrale Bedeutung kommt dem südlichen Quartiersplatz an der Schnittstelle zur Landschaft zu. Hier laden Bänke und Holzdecks zum Aufenthalt ein. Das Quartier ist von prägenden Landschaftsstrukturen umgeben, welche im Zuge dieser Stadterweiterungsmaßnahme sinnvoll mitentwickelt werden sollen. Die öffentlichen Grünflächen sind im Übergang zur Landschaft naturnah und zugleich multifunktional gestaltet. So sind die Parkwiesen in den Landschaftsfugen als Retentionsmulden konzipiert, die bei Starkregenereignissen zusätzliches Stauvolumen sichern. Gleichzeitig sind die Flächen als Naturspielplätze und Freizeitwiesen angelegt, wobei alle Gestaltungselemente und Pflanzen entsprechend naturnah und wasserbeständig gewählt sind.

Nachhaltigkeit
Das Konzept greift die Herausforderungen der Energiewende auf und zielt auf eine sektorenübergreifende Vernetzung der Gebäude- und Mobilitätsinfrastruktur. Ziel ist das „Smarte Quartier“, das eine effiziente Energieversorgung und einen ressourcenschonenden Umgang mit Baumaterialien beinhaltet. Hierzu werden möglichst viele Neubauten in Hybrid- oder Holzbauweise gemäß KfW Effizienzhaus 55 Standard oder besser errichtet. Für einen effektiven Beitrag zum Klimaschutz werden alle Dachflächen konsequent mit Photovoltaikanlagen ausgestattet. Die erforderlichen Retentionsqualitäten werden u. a. durch eine Kombination mit extensiver Begrünung erreicht. Die Energieversorgung wird durch ein mit Bio- bzw. Deponiegas betriebenes Blockheizkraftwerk ergänzt. Die Energiezentrale mit Wärmespeicher speist von ihrem zentralen Standort in der Quartiersgarage ein Nahwärmenetz. Die weitgehende Begrünung unter Einbeziehung von Dach- und Fassadenflächen schafft ein angenehmes Mikroklima und ist in Kombination mit dem auf Verdunstung und Rückhaltung ausgerichteten Regenwassermanagement ein Beitrag zur nachhaltigen Siedlungsentwicklung. Die Biotopflächen des Landschaftsraumes werden erhalten und in die Struktur der Freiraumgestaltung integriert. Zur Erhaltung und Erhöhung der Biodiversität sind den Grünkorridoren unterschiedliche Entwicklungsvorschläge zugeordnet.. Die Multikodierung der Flächen fördert Naturerfahrung und Naturverständnis und das gleichberechtigte Nebeneinander von Mensch und Natur.

Städtebau


Münchner Nordosten

Alter Leipziger Bahnhof, Dresden

Quartiersentwicklung Weihersberg, Stein

Gartenschau 2029, Vaihingen an der Enz

Nördlich Osttor, Münster-Hiltrup

Quartiersentwicklung Reichenhalden, Empfingen

Biotechnologie-Campus, Mainz

Baugebietsentwicklung Kalverdonk, Meerbusch

Stadtquartier Nierstein, Jülich

Quartiersentwicklung Stapfel West, Balingen

Werthviertel Neuwied

Fennpfuhler Tor, Berlin

Gewerbliche Entwicklung Flughafen Essen-Mülheim

Lange Rekesweg, Göttingen

Dreilingsweg München

Nägelesee-Nord, Gundelfingen

Itterhöfe Hilden

Kardelquartier, Baienfurt

Allgäuer Tor Memmingen

Gesamtschule Nord+, Kassel

Quartier Mühlbachäcker, Tübingen

Schönefeld-Nord

Wohnquartier am Medienberg, Mainz

Rauher Kapf West, Böblingen

Steinbruch Nord, Beckum

Bahnhofspark Stuttgart-Zuffenhausen

Möhl-Areal, Köln-Dellbrück

Malerviertel III, Dormagen

Köln-Kreuzfeld: 4 Quartiere – ein Veedel

Niersenbrucher Höfe, Kamp-Lintfort

Tobias-Mayer-Quartier, Esslingen

Am Sandhaus, Berlin-Buch

Breewiese Marl

Metro-Campus Düsseldorf

Gallus-Quartier, Tübingen-Derendingen

Am alten Güterbahnhof, Duisburg

Stuttgart Schafhaus

Schuberthöfe, Köln

Leidenhausener Gärten, Köln

Sparkassanareal Cappeler Straße, Marburg

Frankfurter Nordwesten

Regnitzstadt Erlangen

Uni (kommt) in die Stadt, Siegen

Jüchen-West

Landpartie Landau

Stadtnest Neuperlach, München

Haunstetten Südwest, Augsburg

Landesgartenschau Leinefelde-Worbis

Bieber Waldhof West, Offenbach

Der neue Stöckach, Stuttgart