Traun Mitte, Österreich

Entwicklung zentraler Innenstadtflächen in der Stadtgemeinde Traun, Österreich

Landschaftsarchitektur:
Johannes Böttger Büro Urbane Gestalt
Verkehrsplanung: Lindschulte und Kloppe

Wettbewerb 2010
1. Preis

 

Schloss
Das Aufgeben zentrumsnaher Produktionsstandorte verschafft der Stadt Traun heute die einmalige Situation, attraktive Flächen in zentralsten Lagen für alle Bürger nutzbar zu machen. Das Schloss rückt wieder in den Mittelpunkt – nicht mehr als Residenz, sondern als Gebäude mit öffentlicher Widmung. Eingebettet in einen großzügigen Landschaftspark ist das Schloss nun solitäres Identifikationsobjekt für die gesamte Stadt. Wie in der Vergangenheit, thront es auf einer Insel im angestauten Wasser – heute über mehrere Brücken erreichbar, die das Schloss zu einem Knotenpunkt des städtischen Fuß- und Radwegesystems machen.

Landschaftspark
Der Landschaftspark verläuft entlang des ehemaligen Mühlbachs, der im neu gestalteten Bett fließt. Die nördliche Uferkante entwickelt sich betont linear entlang einer neuen Promenade, die zusammen mit der Bebauung eine Stadtkante bildet. Gegensätzlich dazu ist die südliche Uferkante bewegt in Anbindung an die Grünflächen des neu geschaffenen Landschaftsparks. Räumlich schließen 4 groß angelegte Wohnhöfe den Park nach Süden. Über grüne Korridore verbindet sich der Landschaftspark parallel zum Wasserverlauf mit den Landschaftsräumen im Westen wie im Osten. Somit kommt dem Landschaftspark eine vermittelnde Funktion zu - zwischen dem urbanen Grün des Stadtparks und dem landwirtschaftlich geprägten Grün des Umlands.

Stadtkante
Neben dem Schloss als einzigem Solitär, tritt die Stadtkante städtebaulich signifikant in Erscheinung. Räumlich gestaffelt - mal aufgeweitet zu einem Platz - mal eng, verläuft die Promenade entlang dieser Stadtkante. Der urbane Kern Trauns wird herausgeschält, nachverdichtet und als solcher sichtbar gemacht. Das Neue verbindet sich mit dem Bestehenden – ergänzt es und setzt Impulse, wo es der Bestand zulässt. Moderne Architektur und ein auf Raum, wie auf erinnerte Stadtgeschichte ausgelegter Stadtbaukörper stellen keinen Widerspruch mehr dar. Urbane Räume werden mehr denn je geschätzt – auch als Wohnumfeld.

Bebauung
Mit dem Stadtsaal und der Spinnerei liegen die beiden wichtigsten Kultureinrichtungen jeweils am westlichen und am östlichen Ende der Promenade. Dem Stadtsaal vorgelagert ist ein Platz, der sich zum Schloss und zum Freiraum des Landschaftsparks öffnet. Denkbar sind dort auch Veranstaltungen im Freien, zumal keine Wohnbebauung unmittelbar an den Platz grenzt. Westlich schließt die Landesmusikschule an, östlich das Hotel. Stadtsaal, Hotel, Landesmusikschule und Schloss ergänzen sich synergetisch. Zahlreiche Räume der Landesmusikschule einschl. des Saals verbleiben im Schloss. Auf der vom Platz abgewandten Seite der Kultureinrichtungen schließt sich jeweils Wohnbebauung in unterschiedlicher Form an. Nördlich und östlich des Hotels werden begleitend der Kremstalstraße Bürostandorte mit Einzelhandelsflächen im Erdgeschoss entwickelt. Hiermit entsteht ein Tor in die Heinrich-Gruber-Straße, deren Charakter als Einkaufsstraße gestärkt wird. Weitere Einzelhandelsflächen entstehen auf der Höhe der alten Spinnerei. Die gleichnamige Kultureinrichtung verbleibt zwar im südwestlichen Teil des Gebäudes, erhält jedoch einen neuen Zugang von der Promenade, die östlich der Kremstalstraße in Ergänzung zum kulturellen Hotspot Spinnerei vor allem gastronomisch geprägt ist.

Komplementär zum dichten Stadtgefüge nördlich der Promenade entstehen südlich des Landschaftsparks 4 markante Wohnhöfe in scheinbar loser Folge. Bestehend aus Geschosswohnungsbau und Reihenhäusern sind sie durch ihre Großform in der Lage, im Maßstab zum weiter südlich gelegenen Hochregallager zu vermitteln. Die Erschließung dieser Wohnhöfe erfolgt über die bestehende Fabrikstraße.

Verkehr
Bis auf die Kremstalstraße und den Madlschenterweg bleiben alle Straßen in Ihrem Verlauf erhalten. Die Kremstalstraße verschwenkt auf die vorgeschlagene Naveg-Trasse und nimmt die Straßenbahn in ihr Profil mit auf. Im Bereich des Schlosses wird für die Straßenbahn nach dem Hauptplatz eine weitere Haltestelle in Traun vorgesehen. Der Madlschenterweg wird bis auf ein kurzes Stück am Graumannplatz zugunsten des Landschaftsparks zurückgebaut. Für den Graumannplatz, die Linzer Straße, die Bahnhofstraße, sowie deren Verlängerung als Heinrich-Gruber- und Obere Dorfstraße wird eine Mischverkehrsfläche vorgesehen, die Schritttempo verlangt. Im Bereich der Promenade begrenzen Poller die Zufahrt.

Städtebau


Quartiersentwicklung Weihersberg, Stein

Gartenschau 2029, Vaihingen an der Enz

Quartiersentwicklung Reichenhalden, Empfingen

Biotechnologie-Campus, Mainz

Baugebietsentwicklung Kalverdonk, Meerbusch

Stadtquartier Nierstein, Jülich

Quartiersentwicklung Stapfel West, Balingen

Werthviertel Neuwied

Fennpfuhler Tor, Berlin

Gewerbliche Entwicklung Flughafen Essen-Mülheim

Lange Rekesweg, Göttingen

Dreilingsweg München

Nägelesee-Nord, Gundelfingen

Itterhöfe Hilden

Kardelquartier, Baienfurt

Allgäuer Tor Memmingen

Gesamtschule Nord+, Kassel

Quartier Mühlbachäcker, Tübingen

Schönefeld-Nord

Wohnquartier am Medienberg, Mainz

Rauher Kapf West, Böblingen

Steinbruch Nord, Beckum

Bahnhofspark Stuttgart-Zuffenhausen

Möhl-Areal, Köln-Dellbrück

Malerviertel III, Dormagen

Köln-Kreuzfeld: 4 Quartiere – ein Veedel

Niersenbrucher Höfe, Kamp-Lintfort

Tobias-Mayer-Quartier, Esslingen

Am Sandhaus, Berlin-Buch

Breewiese Marl

Metro-Campus Düsseldorf

Gallus-Quartier, Tübingen-Derendingen

Am alten Güterbahnhof, Duisburg

Stuttgart Schafhaus

Schuberthöfe, Köln

Leidenhausener Gärten, Köln

Sparkassanareal Cappeler Straße, Marburg

Frankfurter Nordwesten

Regnitzstadt Erlangen

Bühl III, Lörrach

Uni (kommt) in die Stadt, Siegen

Jüchen-West

Landpartie Landau

Stadtnest Neuperlach, München

Münchner Nordosten

Haunstetten Südwest, Augsburg

Landesgartenschau Leinefelde-Worbis

Bieber Waldhof West, Offenbach

Der neue Stöckach, Stuttgart

Ehemaliges Etex-Areal Neuss